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So, wie man Fussball spielen sollte
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26.04.2008 | Mellingen – Obersiggenthal 7:3 (4:0)
Dank einem überragenden Sturmduo landet Mellingen gegen den Tabellenvorletzten Obersiggenthal einen Kantersieg. Ein Spaziergang wars aber allemal nicht.
Kein Stein stand mehr auf dem anderen, als Mellingen zum Rückrundenauftakt in Zurzach eine 3:7-Schlappe einfing. Anderthalb Monate später scheint die Mellinger Welt wieder in Ordnung, nachdem man mit einem Sieg mit demselben Resultat die Zuschauer entzückt hat. Was nach einer lockeren Beute aussieht, war tatsächlich jedoch ein hartes Stück Arbeit. „Das Resultat täuscht, das war ein knappes Spiel“, betonte Hermann Graf.
Obersiggenthal war zumindest in der Startphase ein ebenbürtiger Gegner und verzeichnete gute Torchancen. In der besten Szene landete ein Distanzschuss, von Stofer abgelenkt, am Pfosten. Zu diesem Zeitpunkt führte Mellingen dank etwas Dusel mit 1:0, Marco Tovagliaro hatte aus einem Gestocher den Ball über die Linie drücken können. Tovagliaro und seinem Sturmkollegen Philip Zahner war es zu verdanken, dass Mellingen in der Folge zum Schaulaufen ansetzte. Innert zehn Minuten zogen die Gastgeber auf 4:0 davon, ein Tor war schöner herausgespielt als das andere. Zahner traf per Hechtkopfball (33.), Tovagliaro vollendete eine sehenswerte Kombination aus kurzer Distanz (38.) und zirkelte fünf Minuten später eine Flanke auf den einschussbereiten Semeraro.
Doch ab dem hohen Vorsprung wähnte sich Mellingen schon zu sicher. Kaum ging es nach der Pause wieder los, schlug es innert weniger Sekunden zweimal hinter Mellingen-Goalie Stofer ein. Entsprechend ärgerte sich Graf ab der aufkommenden Nonchalance. „Wir haben aufgehört Fussball zu spielen, haben hinten die Ordnung verloren.“ Mit der Auswechslung von Routinier Urs Meier, wegen der sich Graf „selber an der Nase nahm“, wurde Mellingen hinten zunehmend unsicherer. Obersiggenthal witterte nun seine Chance und brachte die Spannung zurück ins Spiel.
Einen Strich durch die Rechnung machte den Gästen jedoch die Mellinger Sturmabteilung. Druckvoll über die Seiten und blitzschnell in der Angriffsauslösung wirbelten Tovagliaro und Zahner die gegnerische Defensive mächtig durcheinander. Nach einer Stunde markierte Tovagliaro per Distanzschuss seinen dritten Treffer, zwanzig Minuten später setzte er gar noch einen drauf. Für den Schlusspunkt sorgte Grob, indem er ein Zuspiel von Zahner, der neben seiner wackeren Laufarbeit als dreifacher Vorbereiter glänzte, verwertete.
„Offensiv haben wir eigentlich so gespielt, wie man Fussball spielen sollte“, zeigte sich Graf erfreut. „Heute war der Sturm hervorragend, die Defensive dafür weniger. Beim letzten Spiel war es umgekehrt. Es wäre schön, wenn einmal beides stimmen würde.“ Trotz des hohen Resultats glänzt also noch nicht alles. Dennoch: Mit dem dritten Sieg in Folge bleibt Mellingen dem Zweitplatzierten Liria auf den Fersen. Mit drei Spielen in einer Woche steht nun die „Woche der Wahrheit“ an. Klappt Grafs Wunsch nach optimaler Passung von Defensive und Offensive, kommt es zum heissen Saisonfinale, das mindestens soviel Spannung wie das in der Super League verspricht.
Telegramm:
Mellingen – Obersiggenthal 7:3 (4:0)
Kleine Kreuzzelg. – 100 Zuschauer. – SR: Maracic.
Tore: 4. Marco Tovagliaro 1:0. 33. Zahner 2:0. 38. Marco Tovagliaro 3:0. 43. Semeraro 4:0. 46. 4:1. 47. 4:2. 60. Marco Tovagliaro 5:2. 81. Marco Tovagliaro 6:2. 90. 6:3. 91. Grob 7:3.
Mellingen: Stofer; Palumbo, Meier (46. Zoran Tasic), Brühwiler, Di Paolo; Semeraro, Wächter (84. Fischer), Weber, Remo Tovagliaro (57. Grob); Marco Tovagliaro, Zahner.
Bemerkungen: Mellingen ohne Ammann (krank), Stallone (2. Mannschaft), Murciano (A-Junioren).